Ich absolvierte meine Ausbildung zum Atem- und Körpertherapeuten am Zentrum für Atem- und Körpertherapie in Freiburg i.B. (ZFAKT), das eine ganzheitliche, erfahrungs- und entwicklungszentrierte Atem- und Körpertherapie lehrt (Link: https://www.zfakt.de).
Sie basiert auf der Verbindung der Arbeit mit dem bewusst zugelassenen Atem nach Prof. Ilse Middendorf mit der Leibarbeit Karlfried Graf Dürkheims, dem atem- und körperpsychotherapeutischen Ansatz von Stefan Bischof sowie dem Yoga der Tradition Freiburger Yogaschule.
Neben vielfältigen Atem-, Körper- und Wahrnehmungsübungen wurden mir auch kreative Erfahrungen und Ausdrucksformen mit Elementen aus der Tanz- und Kunsttherapie, Arbeiten und Formen mit Tonmasse, Ausdrucksübungen mit der eigenen Stimme, sowie des Therapeutischen Schmiedens mit auf den Weg gegeben.
Mit Hilfe dieser Arbeitsweise soll der Selbstwahrnehmungsprozess auf körperlicher, seelischer und mentaler Ebene gefördert, Ressourcen erfahrbar gemacht und damit das Entwicklungspotential gefördert werden. Mit einbezogen werden auch die zwischenmenschlichen Bezüge.
Durch die Wahrnehmung des eigenen Körpers in Ruhe und Bewegung und des individuellen Tonus- und Atemmusters können zunehmend Stabilisierung, Stärkung und Erleben von Wohlgefühl erlangt werden. Die willentliche Führung des Atems loslassen und den ursprünglichen organischen Atemfluss entdecken zu können, ist hierbei die zentrale Erfahrung.
Über den Körper und den Atem werden die in enger Verbindung stehenden seelischen und geistigen Persönlichkeitsbereiche des Übenden angesprochen und es können Erkenntnisprozesse sowie unterschiedliche Formen von Selbstregulation erworben werden. Dies kann zu einer inneren Klärung, sowie zur Weiterentwicklung der Persönlichkeit führen. So kann auch das Selbstvertrauen wachsen, gestärkt werden und eine Neuorientierung im Leben stattfinden.
Grundlage dieser Methode ist das achtsame Wahrnehmen der eigenen Körper- und Atemphänomene, insbesondere das zunehmend bessere Wahrnehmen und Zulassen können der ursprünglichen, natürlichen Atemschwingung in den verschiedenen Körperräumen.
Daraus können sensomotorische Lernprozesse entstehen, die positiv auf die körperliche, seelische und geistige Befindlichkeit einwirken können. Durch die Sammlung zum Körper hin kann sich weiter der Gedankenfluss beruhigen. Ausgleichsprozesse können positiv über das vegetative Nervensystem in den psychosomatischen Bereich hineinwirken. Der Fluss der Gefühle wird durch die bewusst zugelassene, ruhige innere Atemschwingung unterstützt und geordnet.
Es finden auch therapeutische Gespräche statt, durch die die Wahrnehmungen auf den Ebenen des körperlichen Empfindens, des Denkens, der Gefühle und Handlungsimpulse miteinander verbunden und reflektiert werden. So können sich zunehmend Differenzierungsvermögen, innere Struktur, Balance und Kohärenz entwickeln und die individuellen Ressourcen und das eigene Potential werden zugänglicher. Dies kann den Übenden belastungsfähiger für die unterschiedlichen Anforderungen des Alltags machen.